Montag, November 05, 2007

Windsurfen auf Sardinien: Porto Pollo

Die letzten beiden Oktoberwochen war ich mit Frau und Kleinkind für 12 Tage in Porto Pollo (auch: Porto Puddu) im Norden Sardiniens. Gewohnt haben wir im Windsurf Village Porto Pollo, einer netten Appartmentanlage, von der aus man ca. 100-200 Meter Fußweg zum Wasser hat.

Wind und Wetter
Die erste Woche hatten wir viel Sonne, Wärme und kein Wind. Zu Beginn der zweiten Woche hatten wir zwei halbe und einen ganzen Tag Wind, allerdings Regen und nur 10 Grad Lufttemperatur - war aber noch erträglich, weil das Wasser noch knapp 20 Grad hatte. Der Wind lag zwischen 4 und 7 Bft. Die Temperatur erhöhte sich in den nächsten Tagen schrittweise, immer wieder mit Regen. In den heizungslosen Appartments war es in der zweiten Woche sehr kalt.

Also hatte ich rein rechnerisch eine Windwahrscheinlichkeit von ca. 25 Prozent und eine Regenwahrscheinlichkeit von 40 Prozent.

Im Sommer ist die vorherrschende Windrichtung wohl Ost (Sideshore von rechts mit Flachwasser). Der Wind, den ich im Oktober erlebt habe, kam von Nord (auflandig). Er hat kleinere Wellen mitgebracht, die in Kombination mit sehr kleinen Stehbreich (ca. 5 Meter) den Start etwas erschwert haben.

Spot
Die große Bucht ist zu 3 Seiten abgeschlossen und durch die kleine Öffnung zum Meer sieht man Korsika, so dass die Buch optisch vollständig abgeschlossen scheint.

Es gibt nur einen minimalen Stehbereich (ca. 5 Meter). Bei dem im Sommer vorherrschenden Ostwind kann man wahrscheinlich auch noch bei starkem Wind einen Schotstart hinkriegen, so dass Wasserstart wahrscheinlich nicht unbedingt notwendig ist.

Neo
In der ersten Woche hätte ein Shorty gereicht (wenn denn Wind gewesen wäre). Als Wind kam, war Kurzarm-Anzug mit Ansteckärmeln OK. Es sind aber auch Leute mit Handschuhen und Haube auf dem Wasser gewesen.

Station
In der Bucht von Porto-Pollo gibt es mind. 3 Surfstationen und ebensoviele Beachbars, die aber entweder schon geschlossen waren oder fleißig mit Einpacken beschäftigt waren - ich finde, das macht eine merkwürdig depresssive Stimmung. Die Station, die direkt beim Windsurf-Village liegt, hat aktuelle RRD-Boards und North-Segel. Letztere allerdings mit sehr langen Vario-Tampen. Die waren mir mit Hüfttrapez auch in der kürzesten Einstellung noch viel zu lang.

Die Mietgebühren liegen im internationalen Mittelfeld (210 EUR / Woche, 150 EUR / 10er Karte). Materialversicherung liegt bei 30 EUR je Person und Woche.

Neben Surfmaterial kann man auch Kajaks, Laser und Katamarane mieten.

Anreise
Am Besten fliegt man nach Olbia und dann mit dem Mietwagen weiter. Ein Auto vor Ort ist auf jeden Fall empfehlenswert, weil es in Porto Pollo selbst wenig gibt (ein, zwei Restaurants und ein kleiner Supermarkt).

Oder man fährt den ganzen Weg mit dem eigenen Auto und setzt mit der Fähre über - das scheint insbesondere für Schweizer eine gern genommene Variante zu sein.

Fazit
Sardinien ist nett. Im Oktober ist es aber nicht die erste Wahl - weder für Windsurfer noch für Sonnensuchende.

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